Situation der Flüchtlinge in Wendelstein

Michael Haupt, Ines Janker-Ungermann und Dr. Kurt Berlinger.

05. März 2016

Am 01.03.2016 informierte die SPD Wendelstein in einer Veranstaltung mit dem Koordinator der Hilfen für Flüchtlinge in Wendelstein, Herrn Michael Haupt, den Mitgliedern des Helferkreises Frau Ines Janker-Ungermann und Michael Geisler über die Situation der Flüchtlinge in Wendelstein.

Eingeladen waren alle Mitglieder der SPD-Ortsvereine Großschwarzenlohe, Kleinschwarzenlohe und Röthenbach. Der Vorsitzende des Ortsvereins Wendelstein, Dr. Kurt Berlinger, konnte auch den 2. Bürgermeister Wendelsteins, Klaus Vogel, und weitere Mitglie-der der SPD – Fraktion des Marktgemeinderates begrüßen.

Von der weltpolitischen Lage nach Wendelstein

Täglich werden durch die Politik und die Medien neue dramatische, oft aber auch widersprüchliche, Informationen zur Einwanderung von Flüchtlingen u.a. aus Syrien, Nordafrika und Afghanistan verbreitet.

Wie ist nun aber die tatsächliche Situation der Flüchtlinge in unserer Marktgemeinde? Was sind die aktuellen Herausforderungen vor Ort? Wie können wir als SPD zur Integration der Flüchtlinge beitragen?

In seinem Vortrag machte Herr Haupt deutlich, dass es alleine aus humanitären Gründen schon geboten sei, die uns mögliche Hilfe für Flüchtlinge zu gewähren. Derzeit sind 117 Flüchtlinge in Wendelstein aus verschiedenen Ländern in Wendelstein untergebracht. Auf Grund des von Landrat Herbert Eckstein im Landkreis Roth verfolgten Ansatzes der dezentralen Unterbringung der Flüchtlinge fallen sie in der Öffentlichkeit in unserer Marktgemeinde kaum auf. Der Helferkreis umfasst in Wendelstein rund 80 Personen. Die gewährte Unterstützung ist vielfältig und ohne den Einsatz der Helfer wäre der Aufwand nicht zu schaffen. Die Aktivitäten des Helferkreises umfassen Hilfen bei Kleidung, Fahrräder, Begleitung bei Behördengängen und Arztbesuchen, die Betreuung von Kindern, Sprachkurse, Unterstützung bei schulischen Fragen bis hin zur Vermittlung in Arbeit oder Ausbildung in Zusammenarbeit mit Arbeitsagentur und Job-Center. Seit kurzem wird der Helferkreis von einer hauptamtlichen Hilfskraft unterstützt.

Zahlreiche Angebote für Flüchtlinge

Frau Ines Janker-Ungermann organisiert ein ****Asylkaffee, das Anlaufpunkt ist für Helfer und die Flüchtlinge, die dort wichtige Informationen erhalten und austauschen sowie ein wenig „Nor-malität“ und mentale Unterstützung erhalten können. Michael Geisler leistet die wichtige und schwierige Aufgabe des Sprachunterrichts, weil das Bildungsniveau der Flüchtlinge von nahezu Analphabeten bis zu Universitätsabsolventen reicht. Er konnte von einem Flüchtling berichten, der in zwei Wochen das 1. Lehrbuch durch-gearbeitet hat. Nach drei Monaten kann er sich nun mühelos auf Deutsch verständigen.

Richtschnur: Menschenrechte

In der sehr ausführlichen Diskussion mit den Teilnehmern wurde deutlich, dass von den Anwesenden die Unterstützung der Flüchtlinge einhellig positiv bewertet wurde. Es wurde aber auch darauf hingewiesen, dass es auch in Wendelstein in den sozialen Netzwerken ablehnende Meinungen zur Flüchtlingshilfe gebe. Auch die Forderung nach Obergrenzen wurde deutlich zurückgewiesen**, weil sich aus den nationalen und internationalen asylrechtlichen Regelungen (Genfer Flüchtlingskonvention, EU-Anerkennungsrichtlinie, Grundgesetz und Asylgesetz) eine Verpflichtung der Aufnahme von Flüchtlingen ergebe, wenn sie wegen ihrer Rasse, der Religion, der Nationalität ihrer politischen Überzeugung oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe im Heimatland verfolgt werden.

Die Flüchtlings- und Integrationspolitik der SPD umfasst daher folgende Punkte: Beseitigung der Fluchtgründe (Krieg, Verfolgung, etc.), Wohnraumbeschaffung und Stadtentwicklungsplanung, Sprachschulung, Integration in den Arbeitsmarkt (Anerkennung ausländischer Abschlüsse, Nachqualifizierung, Bleiberecht für ausgebildete Flüchtlinge nach Ausbil-dung) und die Unterstützung örtlicher Hilfsinitiativen.

Darüber hinaus ist ein wichtiges Ziel der SPD aber auch die Verteilung der Flüchtlinge auf die EU-Mitgliedsländer entsprechend ihrer Einwohnerzahl und der jeweiligen Wirtschaftskraft.

Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Dr. Kurt Berlinger bei den Flüchtlingshelfern für Ihren Vortrag und die geleistete Arbeit und überreichte eine Spende der SPD für die künftigen Aufgaben.

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